Was macht Sottoguda zu einem authentischen Ort?
Das Privileg eines Besuchs in einem Freilichtmuseum, in dem die Zeit stillzustehen scheint - Sottoguda verfügt nämlich über einen unerschöpflichen Reichtum an Sehenswertem, das es zu entdecken gilt und das den Charme dieses verborgenen Juwels ausmacht: Angefangen bei dem Pflaster, das von geschickten einheimischen Handwerkern verlegt wurde, beweist jeder einzelne Winkel das Feingefühl der Bevölkerung, die eine enge Bindung zu ihrer Umwelt hat und mit Eifer und großer Fertigkeit die einheimischen Materialien bearbeitet: Eisen, Holz und Stein. Die ursprüngliche Dolomitenlandschaft, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde, bildet die Kulisse dafür.
Das Privileg eines Besuchs in einem Freilichtmuseum, in dem die Zeit stillzustehen scheint - Sottoguda verfügt nämlich über einen unerschöpflichen Reichtum an Sehenswertem, das es zu entdecken gilt und das den Charme dieses verborgenen Juwels ausmacht: Angefangen bei dem Pflaster, das von geschickten einheimischen Handwerkern verlegt wurde, beweist jeder einzelne Winkel das Feingefühl der Bevölkerung, die eine enge Bindung zu ihrer Umwelt hat und mit Eifer und großer Fertigkeit die einheimischen Materialien bearbeitet: Eisen, Holz und Stein. Die ursprüngliche Dolomitenlandschaft, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde, bildet die Kulisse dafür.
Die Serrai von Sottoguda und die MarmolataEin Meisterwerk der Natur, das im Laufe der Jahrtausende vom Wasser in das Gestein gegraben wurde: Der Canyon der Serrai war bereits in den 60er Jahren die einzige Verbindung zur Malga Ciapela. Heute ist die Schlucht ein großartiger, eindrucksvoller Naturpark, der große und kleine Besucher in seinen Bann zieht. Auf der Strecke sind Lärchen zu sehen, eine unter Naturschutz stehende Baumart, die im darunter liegenden Felsgestein verwurzelt ist, sowie Tunnels aus dem Ersten Weltkrieg, die Grotte mit Marienstatue, der Felsblock Sass Taiè, die Kapelle Sankt Antonio und zahlreiche Wasserfälle, die sich im Winter in Kathedralen aus Eis verwandeln. Im Hintergrund zeichnet sich die Silhouette der Marmolata ab, und auf der weiteren Strecke erreicht man die idyllische, grüne Weide des Ombretta-Tals, auf dem die gut 3 km breite, silbrig glänzende Südwand mit einer Höhe von mehr als 1000 Metern aufragt. Die Nordflanke der Marmolata trägt den größten Gletscher der Dolomiten und das höchst gelegene Museum Europas, das dem Ersten Weltkrieg gewidmet ist, der an diesem ungewöhnlichen Schauplatz ausgetragen wurde.
Aufgrund der außergewöhnliche Witterungsverhältnisse vom Oktober 2018, ist der Zugang zur Schlucht momentan nicht möglich. KunstschmiedeeisenDas Schmiedeeisen ist in Sottoguda seit Jahrhunderten Tradition: Dank des reichen Vorkommens von Eisenerz, das in den Bergwerken Fursil bei Colle Santa Lucia abgebaut wurde, entstand hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Manufaktur für Utensilien des täglichen Gebrauchs. Aber das fèr da l aniél („Eisen vom Lamm“ - Wappentier des Fürstentums Brixen) war wegen seiner hervorragenden Duktilität auch ein begehrtes Material für die Herstellung von Waffen wie Schwertern und Pfeilen.
Es ist dem meisterlichen Können und dem unverwechselbaren Stil der Gebrüder De Biasio zu verdanken, dass in den 20er Jahren die kunsthandwerkliche Verarbeitung des Schmiedeeisens aufkam. Nachdem er das Handwerk in Gröden erlernt hatte, kehrte der blutjunge Carlo mit seinen Brüdern Fredo und Pippi nach Sottoguda zurück, wo es aber aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse, die nach dem Ersten Weltkrieg herrschten, für ihn keine Arbeit gab. Er ließ sich also von der großartigen Natur seiner Umgebung inspirieren und schuf mit großem Einfallsreichtum Schmetterlinge, Blumen, Marienkäfer, Auerhühner, Eulen und Drachen, die seiner Fantasie entsprangen. Der Beruf wurde von Generation zu Generation weitergegeben, und noch heute werden die einzigartigen und unnachahmlichen Objekte in den Werkstätten der Ortschaft Pian verkauft; in einem dieser Läden werden auch geführte Besichtigungen durchgeführt. Die Tabièi und das Holz
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Ursprünglich wurden die tabièi als Scheunen für die Lagerung des Heus gebaut und zeigen die charakteristische Architektur der Dolomitenregion. Die Bauern beobachteten das Wachstum der Bäume in den Wäldern, die das Dorf umgaben, um das am besten geeignete Holz für den Bau ihrer Tabièi auszuwählen, zu schneiden, ins Tal zu schaffen und zu bearbeiten.
In einem stillschweigenden Einverständnis überließen es die geschickten Baumeister der Mutter Natur, den Tabiè aus Lärchenholzbrettern mit Hilfe von Regen und Sonne faszinierende Nuancen in einer Farbpalette von Perlweiß bis Rotgold zu verleihen und sie so zu vollenden. Aus diesem Grund ist jeder Bau einmalig und unverwechselbar. Heu und Getreide wurden auf den typischen palanzìn (Balkonen) gelagert, die heute reich mit bunten Blumendekorationen geschmückt sind. Auch die Holzvorräte sind ein Blickfang: Die Holzscheiten sind fantasievoll und gekonnt gestapelt und ähneln kleinen, provisorischen Kunstwerken, die im Winter die Stuben mit den charakteristischen Kachelöfen aus Schamottesteinen und ornamentalen Keramikfliesen beheizen. Das Holz wird noch heute in der Werkstätte Artigianlegno von Sottoguda verarbeitet, wo sakrale und andere Skulpturen, Gegenstände zum Verschenken und Schmuckstücke entstehen, die mit Swarovsky-Kristallsteinen verschönt sind. |
Die Natursteinhäuser
Viele Häuser in Sottoguda sind Meisterwerke der Vergangenheit, die aus handgeschnittenen, auf baréle da sas (eigens dafür vorgesehene Schubkarren) beförderten Felssteinen errichtet wurden. Das dunkle und stabile Vulkangestein wurde aus Schollen abgebaut, deren Aufsteigen der Padonkamm und der Monte Migogn ihre Entstehung verdanken. Ein typisches Element der örtlichen Architektur ist der lèrcher, ein Vorbau, in dem der larin (Feuerstelle) oder eine Veranda untergebracht war. In der langen, kalten Winterzeit von Sottoguda, die zur Besinnlichkeit anregt, widmen sich manche Frauen in ihren gemütlichen, typisch ladinischen stue (Stuben) auch heute noch geduldig ihren Stickarbeiten. Sie fertigen liàm (Bänder, die als Strumpfhalter dienen), zèrle (Borten für Schals) oder individuell gestaltete Gürtel für die Trachten, die bei den volkstümlichen Festen getragen werden. Es werden auch warme Wollsocken und viele der Vorhänge gewoben, die an den Fenstern der Häuser im Dorf bewundert werden können. Ein Zeitvertreib der männlichen Dorfbewohner ist hingegen das Flechten von robusten und formschönen zarlin (Tragkörben), die den Bauern als Behälter und als Tauschobjekte beim Handel mit den nahe gelegenen, wohlhabenderen Tälern Badia und Gröden dienten.
Ladinische Folklore
Was für eine Atmosphäre hätte ein Ort ohne seine Bewohner, die das großzügige Geschenk der Natur schätzen und es aufwerten? Erfahren Sie mehr über die traditionellen Sitten und Gebräuche und lassen Sie sich von den melodischen Lauten der ladinischen Sprache verzaubern, die seit Tausenden von Jahren in diesen Dolomitentälern gesprochen wird.
Die lokalen Spezialitäten, die nach uralten, mütterlicherseits überlieferten Rezepten zubereitet werden, sollte man unbedingt verkosten. Besondere Erwähnung verdienen unter den salzigen Gerichten die casonzì (Schlutzkrapfen), foiède (deftige Bandnudeln aus Roggenmehl), bale (Knödel), menestra de orz (Gerstensuppe), Polenta und die unverzichtbaren rèf (Kartoffeln), tirkle (Tirtlen) sowie die heimischen Almkäsesorten. Typische Backwaren sind hingegen die fortaie (Strauben, die mit Preiselbeeren serviert werden), fiorostide (Schmalzgebäck), tortì da pom (Apfelekiechl) und viele andere süße Köstlichkeiten, die Sie bei Volksfesten probieren können. |